Liebe auf den zweiten Blick: Geheimtip Gavdos
Etwa 36 Kilometer vor Küste der größten griechischen Insel – Kreta – liegt das zugehörige Eiland Gavdos. Es lohnt sich ein genauerer Blick auf die kleine Insel, die heutzutage circa 80 Menschen beheimatet, denn sie markiert mit dem Kap Tripiti den geografisch südlichsten Punkt Europas.
Gavdos ist eine sehr grüne Insel mit sehr angenehmem ausgewogenem mediterranem Klima und zum Teil dicht bewaldet. Die charakteristische das Landschaftsbild prägende Vegetation der Insel besteht in Kiefern, Wacholderbäumen und wilden Thymianbüschen, die der Luft eine unverwechselbare Würze geben. An einigen Stellen werden auch Olivenbäume kultiviert. Der Ort Sarakiniko ist der bekannteste Abschnitt mit einem ehemaligen Strand in einer flach abfallenden Bucht: hier gibt es die meisten Bars und Tavernen, ein Lebensmittelgeschäft, einen Automobilverleih (!) und ein öffentliches Telefon. Gavdos verfügt sogar über einen eigenen Radiosender, der auch an der Südküste Kretas sehr beliebt ist. In Vatsiana im Südosten von Gavdos leben nur wenige Einwohner, doch es gibt ein kleines volkskundliches Museum und ein traditionelles Kafenio – ein kleines griechisches Kaffeehaus. Beide Institutionen werden von einem Priester betrieben. Vatsiana ist dem südlichsten Punkt Europas am nahsten: Kap Tripiti ist über einen 4 Kilometer langen Schotterweg zu erreichen.Gavdos ist (noch) ein Geheimtipp unter den kleineren griechischen Inseln. Ende der 1970-er Jahre wurde Gavdos von Alternativtouristen wiederentdeckt, die oft mehrere Monate blieben. So entstanden bald kleine Tavernen, welche die Touristen versorgten. Als im Laufe der Jahrzehnte die Schiffsverbindungen vom/zum Festland ausgebaut wurden und sogar eine Autofähre eingesetzt wurde, brachte das auch mehr Touristen auf die Insel, die Gavdos jedoch vor allem für einen Tagesausflug nutzen. Eine Überfahrt von circa 1,5 Stunden macht das möglich. Wer Ruhe, Entspannung und Urwüchsigkeit der teilweise unberührten Natur mit mediterranem Flair sucht, ist auf Gavdos richtig. Es gibt private Unterkünfte mit Familienanschluss und meist fließend Wasser in typisch herzlicher griechischer Gastfreundschaft. Das Klima ist gemäßigter als auf Kreta: der Sommer nicht so heiß und die Wintermonate mild. Bei klarer Sicht ist von der beschaulichen Potamus-Bucht die Südküste Kretas mit bloßem Auge gut zu erkennen. Neben den Schiffsverbindungen gibt es auch einen gut ausgebauten Heliport, der auch in medizinischen Notfällen eine rasche Versorgung gewährleistet. Der Hafen von Gavdos ist Karave: an der Ostküste gelegen wurde er erst kürzlich mit Geldern der Europäischen Union manifest ausgebaut.