(An-)teilnehmen ist die Devise – Die griechische Realität mit eigenen Augen bewerten
Langsam aber stetig scheint es wieder aufwärts zu gehen mit dem wirtschaftlich kränkelnden Land am Mittelmeer. Für eine Erfolgsprognose wäre es zwar definitiv noch zu früh, aber fest steht, dass das Bruttoinlandsprodukt nach einer Schrumpfarie von ganzen neun Quartalen endlich wieder gestiegen ist. Der Anstieg umfasst zwar lediglich 0,1 Prozent, doch immerhin ist es ein kleiner Aufwärtstrend nach Jahren des Hoffens und Bangens. Darüber hinaus kündigte der griechische Regierungschef Antonis Samaras vor kurzem an, dass sein Land im kommenden Jahr wieder zur Normalität zurückfinden und nach dem Ende der internationalen Rettungsprogramme wieder ohne Hilfskredite auskommen wolle.
Zu verdanken ist die vorläufige Stabilisation aber nicht nur den Finanzspritzen von politischer Seite, sondern unter anderem auch der Tourismusbranche. Dank der ungebrochenen Unterstützung ausländischer Besucher, die auch während der Krise zu einem ihrer liebsten Urlaubsziele hielten, war es Griechenland möglich, wertvolle Einnahmen im Bereich der Gastronomie, des Flug- und Reiseverkehrs zu erwirtschaften. Einnahmen, die auch 2014 entscheidend dazu beitragen könnten, dem Geburtsland des Begriffes ‚Europa‘ wieder auf die Sprünge zu helfen.
Solidarität ist alles, was zählt
Um der Nachbarschaftshilfe Deutschlands in Sachen Tourismus und Politik Nachdruck zu verleihen, stattete kürzlich auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier dem gebeutelten Staat einen Besuch ab. Mit Hilfe seines Kurztrips nach Athen wollte der Politiker zum einen dem Deutschen Auswärtigen Amt wieder mehr Bedeutung auf dem internationalen Dialogparkett verleihen. Zum anderen sollte sein Aufenthalt in der griechischen Hauptstadt, der mit zahlreichen Gesprächen zwischen ihm und den Regierungs- und Wirtschaftsabgeordneten Griechenlands verbunden ist, ein aussagekräftiges Zeichen der Solidarität setzen. Der Panikmache der Sensationspresse soll damit ein für alle mal das Handwerk gelegt werden, erzeugt diese doch ein stark verzerrtes Bild von der aktuellen Lage der Dinge und verunsichere Touristen unnötiger Weise, so Steinmeier.
Unterstützung erhält der Außenminister bei seinem Vorhaben auch durch eine Vielzahl an Urlaubsgästen aus Deutschland, Österreich und Russland, die derzeit zu den absoluten Top Krisen-Sanitätern in Bezug auf finanzielle Spenden für Griechenland gelten und sich ihren Urlaub selbst durch künstlich aufgebauschte Negativschlagzeilen nicht vermiesen lassen. Jetzt erst recht, scheinen sich viele Feriengäste zu denken, wenn es um die Wahl Griechenlands als favorisiertes Reiseziel geht. Überspitzte Berichterstattungen der Boulevardpresse schrecken sie daher nur geringfügig ab. Eine gute Entscheidung, denn selten war ein Urlaub in Griechenland so angebracht und preiswert gleichermaßen wie zur aktuellen Stunde.
Ein preiswertes Kulturvergnügen
Bis zu neun Prozent Vergünstigung gewähren die größten deutschen Reiseanbieter Momentan für Buchungen in die griechische Region, was so manchen Preisanstieg im Mittelmeerstaat kompensiert, der aufgrund krisenbedingt verteuerter Dienstleistungen im Tourismussektor entstanden ist. Allerdings halten sich die Kosten für Verpflegung und Logie trotz dieser Tatsache weitestgehend in Grenzen, vorausgesetzt, man kann auf exorbitanten Luxus verzichten und setzt auf selbständige Urlaubsplanung im Sinne ökonomischer Denkweise. So sind beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel, diverse Lebensmittel, traditionelle Ledersouvenirs oder einfache Unterkünfte wie etwa Herbergen meist günstiger als in Deutschland. Hotelrestaurants und Benzin schlagen hingegen etwas mehr zu Buche. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen Griechenlandurlaub tatsächlich auf das Kennenlernen von Land und Leuten, sowie die Teilhabe am öffentlichen Leben aufzubauen. Für weitere Auskünfte zum Thema Preise, Kultur und Alltag in Griechenland sollten sie sich zudem vorab etwas genauer informieren.
Zurück zum Individualurlaub, zurück zur Kultur
Einen besonders positiven Effekt könnte die aktuelle Situation auch auf die bevorzugte Urlaubsweise vieler Touristen haben. In den letzten Jahren vor allem Pauschalreisen-Angebote sehr gefragt, traten durch Berichte über unzumutbare Arbeitskonditionen des Servicepersonals in türkischen Touristenhochburgen immer wieder negativ in Erscheinung. Ein von freier Hand geplanter Aufenthalt in Griechenland verspricht Feriengästen diesbezüglich die Neuentdeckung der schon fast aus der Mode geratenen Individualreise. Das Land auf eigene Faust zu entdecken und die Situation vor Ort mit etwas mehr Objektivität zu beurteilen, könnte dabei auch dem leicht verfälschten Image der Griechen zu Gute kommen, welches derzeit in den Medien kursiert. Die Entscheidung für eine Griechenlandreise ist also nicht nur eine Frage finanziellen, sondern ebenso sozialen Beistands.
Daneben locken selbstverständlich einmalige Impressionen in Sachen kulinarisches und kulturelles Erleben. Sehenswürdigkeiten, wie die Akropolis oder auch einzigartige Landschaften und Bekanntschaften haben schon so manchen Urlauber sein Herz an die griechische Mentalität verlieren lassen und vermögen es vielleicht trotz krisenreicher Zeiten, wieder auf das Wesentliche Griechenlands aufmerksam zu machen: Die unvergleichliche Schönheit eines Landes, in dem Antike und Moderne aufeinander treffen.